Historische Streiflichter aus dem Ammertal.
Als im Nogg noch die Kohlenmeiler rauchten.
ln den Jahren von 1845 bis 1847 löste Graf Dürkheim,
Obersthofmeister seiner Exzellenz Königin Theresia von Bayern
und Gattin König Ludwig des L den Bauern um Steingaden ihre
vom Kloster Steingaden zugestandenen Bergrechte im
östlichen Teil der Trauchberge im sogenannten Nogg ab. Diese
Bergrechte bestanden aus der Hausnotdurft, es waren das
Schindelholz für die Dächer, Brennholz und Stangenholz für die
Zäune. Es wurden meist 100 Gulden pro Recht, insgesamt
29.000 Gulden, ausbezahlt.
Zur Gewinnung des Holzes wurde an der Halbammer ein
Triftbach, eine Sägemühle mit zwei Gängen, das Forsthaus mit
Wirtschaft, ein Kalkofen und eine Köhlerei angelegt. Des
weiteren wurden in den Wäldern Kohlstätten mit jeweils 2
Kohlplatten und Kohlenbarren errichtet. So im Pfaffengraben,
der heute noch "am Kohlfleck" genannt wird, im
"Saulochgraben" , im "Lausgraben", "Birkmoos" und am
"Kohlhüttlbach" .
Gebrannt wurde von Frühjahr bis Herbst im Wechsel an 2
Kohlplatten. Wenn der erste Meiler brannte, wurde der zweite
aufgerichtet. Zuständig für die Holzbringung war der Kohlgruber
Holzmeister Alois Rainer (Hoas). Köhler im Nogg waren
Andreas Heinrich aus Bidingen, Georg Maurus. Josef
Hohenleitner (Jager-Kloas) aus Kohlgrub wurde nur 1846 in
den Rechnungsbüchern der gräflichen Gutsvenrualtung geführt
für zwei Brände in Unternogg. Den Kohlentransport von Nogg
zum Hüttenwerk nach Halblech übernahmen ausschließlich die
Trauchgauer Bauern mit ihren Fuhrwerken. Hauptsächlich im
Winter mit Schlitten, da der Abrieb der Kohle dann am
geringsten war.
Herzlichen Dank an Max Zwiesler, Gemeindearchivar in
Steingaden, für die bereitgestellten Unterlagen.
Ludwig Hutter, Bad Kohlgrub, 2005